Verbreitungswürdigkeit des eigenen Orgasmus

In der Postmoderne wird der Unterschied zwischen der privaten und der öffentlichen Sphäre geringer. Vielleicht liegt es daran, dass die Unterscheidung zwischen „persönlich“ (und daher mitteilbar) und „unpersönlich“ (und daher kommunikativ nicht relevant) in pluralen Gesellschaften wichtiger wird. Schließlich gilt es, die eigenen Konturen selbstvalidiert vorzeigen zu können, um für den anderen erkenn- und greifbar zu werden und Beziehung voll ausschöpfen zu können.

In den sozialen Medien wird nun konsequenterweise auch der individuelle Orgasmus öffentlich verbreitungswürdig. Die Website „Beautiful Agony“ stellt allerdings die Bedingung, dass lediglich das ästhetisch zu präsentierende Gesicht zu sehen sein darf, ausgehend von der These „that eroticism in human imagery rests not in naked flesh and sexual illustration, but engagement with the face“.